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Fahrplanproblem im Fernsehen

13. Januar 2020
 Fahrplanproblem im Fernsehen

Für die Landesschau des SWR besuchte am letzten Donnerstag ein Filmteam Monzingen. Grund dafür ist eine unerklärliche Fahrplanumstellung und die daraus erwachsenen Problemen. Sendetermin war der 13. Januar 2020 um 18:45 Uhr im SWR-Fernsehen. Heute findet man den Beitrag hier in der Mediathek.

Bei dem Dreh ging es uns in erster Linie um einen Zug, der die Menschen von der Mittleren Nahe am frühen Morgen nach Idar-Oberstein und mit dortigem Anschluss weiter nach Neubrücke und ins Saarland bringt.

"Brachte" muss es heißen. Denn fährt dieser nun eine viertel Stunde später nach Idar-Oberstein, da man mit dem neuen Fahrplan den nachfolgenden RegionalExpress 13 Minuten früher in Mainz starten lässt. Dieser hat dadurch den Zug nach Idar-Oberstein bereits in Sobernheim eingeholt. Man lässt ihn dort überholen. Der ehemalige Zubringer ab Monzingen, Martinstein, Hochstetten, Kirnsulzbach und Fischbach-Weierbach fährt damit hinterher. Die Verbindung ins Saarland ist weg.

Start in Monzingen Ziel
Mainz um 5:27 Uhr 6:44 Uhr (alt: 6:30 Uhr) Idar-Oberstein 7:10 Uhr.
Kein Anschluss mehr nach Saarbrücken.

Warum das so sein muss und damit gerade Pendler ins Saarland deutlich früher und länger fahren müssen, kann der zuständige Zweckverband nicht sagen. Der überholende Regionalexpress erreicht Saarbrücken nämlich nicht etwa die 13 Minuten früher, die er in Mainz früher startet. Nein, er vertrödelt diese Minuten nach der besagten Überholung bis nach Sankt Wendel, um ab dort wieder im normalen Takt weiter nach Saarbrücken zu fahren. Die Fahrt von Mainz nach Saarbrücken in diesem RE dauert also 13 Minuten länger als mit jedem anderen dieser Expresszüge.
 Keine Gleisbelegungen in Mainz, keine Anschlüsse dort oder sonstwo auf der Strecke und keine anderen Zwänge auf dem Weg nach Saarbrücken erklären diesen Umstand, dass der Express diese Regionalbahn in Sobernheim überholen muss und die damit erreichte Verschlechterung im Nahverkehr an der Nahe.
 Alle anderen Taktverbindungen dieser Art fahren übrigens wie zuvor: Die Regionalbahn startet immer zur Minute 27 in Mainz und fährt nach Idar-Oberstein. Sie hält immer zur halben Stunde in Monzingen. Die kurz vor der vollen Stunde in Mainz startenden RegionalExpresse fahren hinterher. In Idar-Oberstein kann man von der Regionalbahn in den RegionalExpress umsteigen, der nach Neubrücke und weiter ins Saarland fährt mit Endstation Saarbrücken immer um 10 Minuten nach der vollen Stunde.

Der Zweckverband, der dies für den Rheinland-Pfälzischen Verkehrsminister regelt, weiß zwar keine Begründung für diese Fahrplananpassung, doch besteht er darauf statt den Fehler zu korrigieren.
Um die Situation zu verdeutlichen, griff Peter Herrmann zur einem ungewöhnlichen Mittel: da er durch diese Fahrplanverschlechterung einen gewohnten Termin am Heiligen Abend 2019 nicht erreichten konnte, sandte er dem Zuständigen beim Zweckverband ein Weihnachtspäckchen mit einem Denkanstoß. Doch reagierte man dort nicht etwa nachdenklich und suchte nach einer Lösung, sondern blockiert und bricht die Kommunikation ab. Eine kleine Bilderstrecke zu der Aktion "Laufschuhe für Zweckverband" findet man hier.

In dem Filmbeitrag, der schließlich ausgestrahlt wurde, kommt dieses Problem leider nicht so deutlich heraus. Das Problem Vlexx rückte hier wieder in den Fokus, ein Dauerbrenner, der den Nahverkehr in der Region seit 2014 immer weiter schädigt.

Was sich mit dem neuen Fahrplan noch alles änderte, Verschiebungen und Streichungen, findet man hier, soweit es bekannt ist. Aufgrund von Druckfehlern der Vlexx im Faltfahrplan bestehen manche Unterschiede zwischen diesem Fahrplan und der Realität. Mehr dazu hier.